Der Kanton muss die Betreuungsbeiträge erhöhen und sie an folgende Bedingungen knüpfen:
Praktikant:innen raus aus dem Betreuungsschlüssel!
Vor der Lehre zur ‘Fachperson Kinderbetreuung’ müssen die allermeisten Jugendlichen eine Vorlehre machen, dies oftmals zu unsäglichen Bedingungen. Diese jungen Menschen im Alter von ca. 15 oder 16 Jahren werden im Betreuungsschlüssel gleich angerechnet, wie eine voll ausgebildete Fachperson. Dies führt zur Überlastung der jungen Praktikant:innen sowie aller anderen Angestellten. Diese Vorlehre muss abgeschafft werden, ansonsten sollen mindestens die Praktikant:innen nicht mehr dem Betreuungsschlüssel angerechnet werden. Auch Lernende werden heute bereits ab dem 1. Tag ihrer Lehre voll an den Betreuungsschlüssel angerechnet. Wir fordern, dass Lernende frühstens ab dem 3. Lehrjahr angerechnet werden dürfen und dies auch nur zu 30 Prozent. Zudem dürfen auch Angestellte ohne Ausbildung nicht gleich angerechnet werden wie ausgebildetes Personal.
Kinderfreie Arbeitszeit (Admin-Arbeiten, Elterngespräche etc.) separat berechnen
Heute werden alle Betreuungspersonen zu jeder Zeit dem Betreuungsschlüssel angerechnet, und zwar auch dann, wenn sie am Schreibtisch sitzen, aufräumen, putzen oder Elterngespräche führen. Sobald eine Betreuungsperson solche Arbeiten erledigt, kann sie faktisch keine Kinder betreuen. In dieser Zeit kann demnach auch der Betreuungsschlüssel nicht eingehalten werden. Wir fordern daher, dass kinderfreie Arbeitszeiten klar ausgewiesen und dafür entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen.
Differenzierter Betreuungsschlüssel nach Alter der Kinder
Der heutige Betreuungsschlüssel in Basel-Stadt differenziert nur zwischen Säuglingen unter 1.5 Jahren und allen anderen Kindern. Es ist aber natürlich ein riesiger Unterschied, ob ein 2jähriges Kind oder ein 10jähriges Kind betreut wird. Daher fordern wir einen differenzierten Betreuungsschlüssel nach Alter. Wir schlagen den folgenden Betreuungsschlüssel vor:
0-2 Jahre: Ein:e Betreuer:in auf 2 Kinder
2-4 Jahre: Ein:e Betreuer:in auf 4 Kinder
5-6 Jahre: Ein:e Betreuer:in auf 6 Kinder
7-12 Jahre: Ein:e Betreuer:in auf 8 Kinder
Höhere Löhne mit klarer Lohnentwicklung
Kita-Mitarbeitende brauchen höhere Löhne. Der stetig ansteigende Anspruch an die Betreuungsqualität und somit auch an die Mitarbeitenden (auch an diejenigen ohne Ausbildung) widerspiegelt sich keineswegs in den aktuellen Löhnen. Daher muss der Mindestlohn für Personal ohne Ausbildung der Lohnklasse 7 und für Personal mit Ausbildung der Lohnklasse 10 gemäss Basler Lohnsystem entsprechen. Zudem braucht es eine Lohnentwicklung und einen automatischen Teuerungsanglich.
