VPOD Gruppe BVB fordert umfassende Massnahmen zur Verbesserung bei den Arbeitsbedingungen der Angestellten im ÖV beim geplanten ÖV-Programm 2026-2028

Stellungnahme zur Vernehmlassung: Die VPOD Gruppe BVB begrüsst grundsätzlich den geplanten Ausbau des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in Basel-Stadt im Rahmen des ÖV-Programms 2026-2028. Allerdings bringt dieser Prozess zahlreiche Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssen. Insbesondere fordert die VPOD Gruppe BVB Verbesserungen in den Bereichen Personal und Infrastruktur, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen im ÖV

Die geplanten Ausbaumassnahmen erfordern erheblich mehr Personal, doch die Frage bleibt, woher dieses kommen soll. Um neue Mitarbeitende zu gewinnen und das bestehende Perso-nal zu halten, müssen die Arbeitsbedingungen spürbar verbessert werden. Darüber hinaus ist eine signifikante Verbesserung der Löhne des ÖV-Personals erforderlich, um eine angemessene Reallohnentwicklung sicherzustellen. Markus Braune, Co-Präsident vpod region basel kritisiert, «dass die Arbeitsbedingungen des ÖV-Personals im Planungspapier nicht ausrei-chend berücksichtigt werden. Der Angebotsausbau darf nicht auf Kosten des Personals erfolgen. Attraktive Stellenangebote, faire Löhne und eine Reduzierung der Arbeitsbelastung müssen zwingend in die Planungen einfliessen – sowohl für die BVB als auch für deren Subun-ternehmen.»

Nachhaltige Bauprojekte statt unterirdischer Grossvorhaben

Bei den geplanten Bauprojekten sollten oberirdische und emissionsarme Lösungen im Vor-dergrund stehen, anstatt teurer und aufwändiger unterirdischer Vorhaben. Dies würde nicht nur Kosten sparen, sondern auch positiv zur Umwelt beitragen.

Dringender Bedarf an ÖV-Flächen und Entflechtung

«Der Ausbau des ÖV ist unerlässlich, um den wachsenden Mobilitätsbedarf zu decken», sagt Co-Präsident vpod region basel und BVB Mitarbeiter Markus Braune. «Dabei ist eine klare Entflechtung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) erforderlich, um sowohl mehr eigene Flächen für den ÖV zu schaffen als auch die Fahrsicherheit des Personals zu gewährleisten und Unfälle zu vermeiden.»

Keine Einschnitte bei Linien und Taktverdichtungen

Die Taktverdichtungen im ÖV werden grundsätzlich positiv bewertet, jedoch gibt es Bedenken beim Ausbau der Linie 17 bis zum Badischen Bahnhof. Ein 7-Minuten-Takt auf dieser Strecke könnte den stark frequentierten Bahnhofsplatz zusätzlich belasten. Es ist notwendig, dass der Bahnhof SBB künftig keine Endhaltestelle mehr ist, um diese Überlastung zu vermeiden. Verschlechterungen im Tramnetz, insbesondere durch den Wegfall von Entlastungen wie der bisherigen Linie 17 für den stark frequentierten 8er, müssen ebenfalls vermieden werden. Eine Verlängerung der Linie 16 könnte hier eine sinnvolle Lösung darstellen.

Wichtige Anliegen für das Gundeli- und Kleinhüningen-Quartier

Das Gundeli-Quartier benötigt eine direkte Anbindung an das ÖV-Netz. Die Linie 36, die bis zu 20 Busse pro Stunde befördert, ist unverzichtbar und darf nicht verändert werden. Die geplan-te Umstellung der Linien 40 und 36 sollte unbedingt vermieden werden; die neu angedachte Linie 40 sollte zur Linie 36 werden und umgekehrt. Zudem ist im Kleinhüningen-Quartier ein 7-Minuten-Takt notwendig, um das Viertel sowie die überlastete Tramlinie 8 zu entlasten.

Ausbau des Busnetzes und weitere Massnahmen

Das Busnetz muss weiterhin sorgfältig ausgebaut werden. Besonders dringend benötigt wird eine durchgehende Busspur für die Linie 30, die schnellstmöglich umgesetzt werden sollte. Auch der Bau des Margarethenstichs muss zügig vorangetrieben werden. Auch der Ausbau barrierefreier Haltestellen muss beschleunigt und konsequent umgesetzt werden.

Der VPOD fordert eine umfassende Verbesserung der Rahmenbedingungen, um den geplanten ÖV-Ausbau sozial und ökologisch nachhaltig zu gestalten.