VPOD-Forderung erfolgreich: Grosser Rat fordert bessere Arbeitsbedingungen an der Universität Basel

Ein bedeutender Erfolg für den Mittelbau der Universität Basel: Der Anzug von Amina Trevisan zur Verbesserung der Anstellungs- und Arbeitsbedingungen wurde heute vom Grossen Rat überwiesen. Der in Zusammenarbeit mit VPOD-Mitgliedern ausgearbeitete Vorstoss, setzt ein klares Zeichen gegen die prekären Arbeitsbedingungen, unter denen die allermeisten Wissenschaftler:innen und Lehrbeauftragte an der Universität Basel leiden. Vor allem das System der befriste-ten Arbeitsverträge muss ein Ende haben.

„Mit Vertragslaufzeiten von bestenfalls vier Jahren, oft aber auch nur sechs Monaten geht ein grosser Teil unserer Energie in die Suche nach neuen Fördermitteln oder der nächsten Anstel-lung, statt in die Forschung und Lehre, die wir eigentlich voranbringen möchten.“ kritisiert die VPOD-Basisgruppe des universitären Mittelbaus. Während schweizweit nur 8,6 % der Arbeit-nehmenden befristet angestellt sind, dominieren an der Universität Basel die befristeten Verträge.

Universität Basel hat Handlungsbedarf erkannt

Aufgrund des anhaltenden Drucks durch die VPOD-Gruppe hat das Rektorat der Universität Basel eine neue Stelle geschaffen, welche nun Mittelbaureform aufgleisen soll. Die bisherigen Signale der Universität deuten jedoch darauf hin, dass sie das grösste Problem – die extreme Quote von befristeten Anstellungen – nicht angehen möchte. Mit der heutigen Überweisung des politischen Vorstosses ist klar, dass eine Reduktion von befristeten Stellen Teil dieser Mittelbaureform sein muss. Dies würde auch einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Universität Basel ihr Ziel, eine familienfreundliche Arbeitgeberin zu werden, tatsächlich erreichen kann.

„Diese Überweisung gibt Hoffnung, dass unser Engagement für bessere Arbeitsbedingungen Früchte trägt,“ sagt ein Mitglied der VPOD-Basisgruppe. „Wichtig ist, dass die VPOD-Gruppe von Beginn an in die Erarbeitung der Mittelbaureform eingebunden wird.“

Prekäre Arbeitsverhältnisse an der Universität Basel

Die Situation an der Universität Basel ist exemplarisch für die Herausforderungen des akade-mischen Mittelbaus. Dies führt nicht nur zu Dauerstress und Unsicherheit, sondern gefährdet auch die Qualität von Forschung und Lehre sowie die persönliche Integrität der Wissen-schaftl:innen. Steile Hierarchien und Abhängigkeitsverhältnisse fördern Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe, wie sämtliche Schweizer Hochschulen anlässlich des Sexual Harrassment Awareness Day 2024 anerkannt haben. Herausragende Wissenschaftler:innen, nicht zuletzt in hoch kompetitiven Feldern, verlassen die Universität wegen fehlender Stabilität und Pla-nungsmöglichkeit oder untragbarem Fehlverhalten von Professor:innen.

Damit der Wissensstandort Basel weiterhin international bestehen kann und für hochqualifi-ziertes Personal attraktiv bleibt, braucht es jetzt Veränderungen. Die Überweisung dieses Anzugs ist der erste Schritt in diese Richtung.