Petition konzentriert sich auf Arbeitsbedingungen
An der Oktobersitzung des Grossen Rates wurden die Kita-Initiative der SP zusammen mit der VPOD-Petition «Kita ist kein Kinderspiel» behandelt. Die Initiative fokussiert die grosse finanzielle Last der Betreuung für Familien mit geringen finanziellen Mitteln. Die VPOD-Petition hingegen nimmt die Arbeitsbedingungen in den Fokus. In der Petition fordern über 500 Kita-Mitarbeitende deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Diese sind jetzt nötig, da der ständige Stress und die immer grösser werdende Arbeitslast Kita-Mitarbeitende an den Rand ihrer Möglichkeiten und bis ins Burnout treibt.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen dank VPOD-Petition
Der regierungsrätliche Gegenvorschlag hätte nur minime Verbesserungen vorgeschlagen, welche die Arbeitsrealitäten der Kita-Mitarbeitenden kaum geändert hätten. Die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) hingegen nimmt wichtige Forderungen der Kita-Mitarbeitenden auf. Neu sollen – wie vom VPOD gefordert - Kita-Mitarbeitende gleich viel verdienen, wie Tagesstruktur-Mitarbeitende. Dies ist ein wichtiger Schritt, um diese wertvolle Arbeit gerecht zu entlöhnen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. VPOD-Mitglied Heidi Mück (BastA!-Grossrätin und Mitglied der BKK) berichtet: «Der Auftritt einer Delegation der Petentschaft in der BKK war sehr eindrücklich. Die Forderung nach mehr Personal dank besserem Betreuungsschlüssel und besseren Arbeitsbedingungen wurde glaubhaft und praxisnah vertreten.»
Betreuungsschlüssel muss weiter verbessert werden
500 Kita-Mitarbeitende forderten zudem eine umfassende Verbesserung des Betreuungsschlüssels. Dieser wird nun teilweise verbessert, indem Praktikant:innen nicht mehr dazu gezählt werden. Diese werden aber statt durch ausgebildetes durch nicht ausgebildetes Personal erfüllt. Die Kommission argumentiert, ausgebildetes Personal könne sowieso nicht gefunden werden. Damit begibt sie sich in den unendlichen Teufelskreis, ist die zuständige VPOD-Gewerkschaftssekretär:in Alex Aronsky überzeugt: «Ohne eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels, die zu einer Senkung der Arbeitslast führen würde, bleibt es auch weiterhin eine Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden.»
Deshalb müssen kinderfreie Arbeitszeiten klar ausgewiesen und dafür entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt werden. Heute werden alle Betreuungspersonen zu jeder Zeit dem Betreuungsschlüssel angerechnet, und zwar auch dann, wenn sie am Schreibtisch sitzen, aufräumen, putzen oder Elterngespräche führen. Eine weitere Massnahme ist ein differenzierter Betreuungsschlüssel nach Alter der Kinder. Beide Forderungen waren Teil der VPOD-Petition. Hier fordern wir Arbeitgeber und Politik weiter dazu auf, schnelle Verbesserungen zu schaffen.
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18.10.2023 | Medienmitteilung betreffend Lohnerhöhung für das Kita-Personal | PDF (122.0 kB) |