Betreuer:innen erkämpfen sich Erfolge am LiV!

Seit über einem Jahr kämpfen Betreuer:innen der kantonalen Insitution LiV für bessere Arbeitsbedingungen. Nun können sie erste Erfolge feiern.

Im Sommer 2022 haben im VPOD engagierte Mitarbeitende von «Leben in Vielfalt» (kantonale Institution für die Begleitung von behinderten Menschen) eine Petition lanciert, die von knapp 90% des Personals unterschrieben wurde. Aufgrund der belastenden Arbeitsbedingungen forderten sie neben mehr Betreuungspersonal u.a. auch eine verbindliche Regelung zur Kompensation von geleisteten Überstunden und einen Zeitzuschlag bei spontanem Einspringen. Die Petitionsforderungen könnt ihr hier einsehen: https://basel.vpod.ch/bereiche/leben-in-vielfalt/

Nach monatelangen Verhandlungen mit Regierungsrat Kaspar Sutter und der Geschäftsleitung des LiV, können die VPOD-Mitglieder nun als Resultat ihre Erfolge verkünden:

  • Mehr Personal: Gemäss Angaben des LiV wurde ca. 15% mehr direktes Betreuungspersonal angestellt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung. Angesichts der angespannten Situation im Betreuungsbereich, reicht dies aber leider nicht. Die VPOD-Mitglieder fordern weiterhin die Erfüllung der ursprünglichen Quote von mindestens 30% mehr Stellenprozente in der direkten Betreuung bis Ende Jahr. Zudem fordern die Mitglieder regelmässige Updates über die gemachten Fortschritte bei der Personalrekrutierung.
  • Spontanität wird entlöhnt: Neu bekommen die Mitarbeitenden einen Zeitzuschlag von 25% bei spontanem Einspringen (Dienstplanänderung nach 48 Stunden vor Einsatzbeginn) und bei Dienstverlängerung von über einer Stunde.
  • Vermeidung und Abbau von Überstunden: Neu sollen Überstunden statt per Ende Jahr jeweils auf Ende des Quartals und in ganzen Tagen (keine verkürzten Dienste mehr) abgebaut werden. Auf Wunsch ist eine Auszahlung möglich.

Unterbesetzung und Personalmangel aufgrund von Krankheitsausfällen sind im Sozialbereich zur Normalität geworden – so auch bei LiV. Es wird immer schwieriger, das vulnerable Klientel angemessen und somit menschlich und würdevoll zu begleiten. Doch nicht nur die daraus entstehenden ethischen Dilemmata belasten und frustrieren das Personal; unzählige Überstunden beeinträchtigen das Privatleben ebenso wie kurzfristiges Einspringen. Diese Probleme werden dank dem Engagement der VPOD-Mitglieder im LiV nun wenigstens anerkannt und angegangen. Das Betreuungspersonal im LiV steht auch weiterhin unter einer riesigen Arbeitslast. Daher fordern sie weiterhin die volle Umsetzung ihrer Forderungen und weitere Verbesserungen. Die VPOD-Mitglieder am LiV werden sich daher auch weiterhin gewerkschaftlich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.


Galerie: Übergabe LIV-Petition