Feministischer Streik 2022 in Basel

Von: Benjamin Plüss

Am 14. Juni gingen in Basel über 5000 Menschen und schweizweit rund 50000 Menschen auf die Strasse. In unserer Bildergalerie haben wir die Highlights vom feministischen Streik für dich zusammengestellt.

Drei Jahre nach dem grossen Frauen*streik hat sich noch zu wenig bewegt in Richtung Gleichstellung. Schlimmer: Es droht ein einseitiger AHV-Abbau auf Kosten der Frauen. Deshalb stand das Nein zu AHV 21 im Fokus. "Bessere Löhne statt höheres Rentenalter!", einen Rückschlag bei den Frauenrenten, obwohl diese heute schon einen Drittel tiefer sind als diejenigen der Männer, lassen sich die Frauen nicht bieten!

Neben den vielen tollen Transparenten war ein weiterer Höhepunkt die Rede von unserem Mitglied in der Kita-Gruppe. Wir haben hier für dich einen Auschnitt:

"Die harte Arbeit in der Kinderbetreuung wird in der Gesellschaft oft unterschätzt. "Ein wenig mit Kindern spielen kann doch jede und jeder!", denken sich viele. Personal können wir von der Strasse holen. Auch Parlament und Regierung scheinen diese Ansicht zu haben, denn anders sind die prekären Arbeitsbedingungen in den Kitas nicht zu erklären. Doch in der Kita leisten wir Bildung in hohem Mass!

Im Kanton Basel-Stadt gibt es keine staatlichen Kitas. So kann der Kanton locker etwas Geld sparen und den Kitas vorschreiben wie die Arbeitsbedingungen von uns aussehen sollen. Doch diese Vorgaben reichen nicht. Darum sagen wir: «Jetzt reichts!» Das Fass ist am Überlaufen. Sogar Bundesrätin Simonetta Sommaruga sagte am 24.April, dass unsere Löhne erhöht werden sollen. Doch wie kann eine kleine Institution höhere Löhne bezahlen mit der miserablen staatlichen Finanzierung? Es braucht schlicht und einfach mehr Geld, sonst wird der Kanton nicht mehr jedem Kind einen Kitaplatz garantieren können.

Warum müssen wir immer wieder aufstehen, die Hand erheben und kämpfen, damit wir bessere Arbeitsbedingungen haben und anständig bezahlt werden? Die Folge der jetzigen Situation sind krankes Personal, Burnout und vakante Stellen, die nicht besetzt werden können. Viele haben genug von ihrem einst so geliebten Beruf und wechseln den Beruf!

Wir haben trotz Stress, Personalmangel und misslichen Arbeitsbedingungen, für die Kinder immer alles gegeben. Wir sorgen uns gut um sie um den Kindern gerecht zu werden und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. «Aber wer schaut denn jetzt für uns?» Es braucht mehr Personal in den Kitas und es braucht eine Verbesserung des Betreuungsschlüssel! Darum fordern wir:

- Paktikantinnen und Praktikanten raus aus dem Betreuungsschlüssel!
- Kinderfreie Arbeitszeit für Admin-Arbeiten, Elterngespräche etc. separat berechnen!
- Differenzierter Betreuungsschlüssel nach Alter der Kinder
- Höhere Löhne mit einer klaren Lohnentwicklung"


Galerie: Feministischer Streik 2022

Die Impressionen vom feministischen Streik 2022 in Basel-Stadt.